Wildnis: Fragen und Antworten

Foto: Dr. Tilo Geisel

Warum brauchen wir Wildnis?

Wildnisgebiete sind besonders in einem dicht besiedelten und genutzten Land wie Deutschland sehr selten und erbringen wichtige Leistungen für Ökologie, Artenvielfalt, Forschung und Erholung.

Deshalb hat sich die Bundesregierung in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt das Ziel gesetzt, auf zwei Prozent der Landesfläche Wildnis zu ermöglichen. Bislang sind erst 0,7 Prozent erreicht.

Wildnisgebiete erfüllen wichtige ökologische Funktionen, denn in ihnen können sich Wälder, Moore und Gewässer ungestört entwickeln. Es bilden sich lebendige natürliche Böden, die besonders viel Wasser und Kohlendioxid speichern können. Damit helfen sie, den Klimawandel abzumildern und wirken sich positiv auf das Mikroklima aus.

Wie viel Kohlendioxid die Wildnisgebiete der Stiftung Naturlandschaften Barndenburg speichern, zeigen Forschungsergebnisse der Universität Göttingen und der Naturwald Akademie

Große Wildnisgebiete sind wichtige Lebensräume für zahlreiche auch seltene Tier und Pflanzenarten. Sie ermöglichen der Natur, sich an den Klimawandel anzupassen, da hier auf großer Fläche natürliche Entwicklungen ablaufen dürfen. Wildnisgebiete sind daher auch besonders wichtig für uns Menschen, um von der Natur zu lernen. Nur hier können wir beobachten, wie sich auf geschädigten Flächen (z.B. nach Sturm oder Dürre) eine widerstandsfähigere Vegetation ganz natürlich ansiedelt. Wildnis hat auch eine wichtige Erholungsfunktion, die bereits in Studien belegt wurde. Ein Besuch im Wildnisgebiet tut der Seele gut und bietet Inspiration. Der Wunsch nach wilder Natur in Deutschland wächst, das zeigt auch die Naturbewusstseinsstudie der Bundesregierung. In der Studie von 2019 sagten 75% der Befragten „Je wilder die Natur desto besser gefällt sie mir“. Im Jahr 2015 stimmten dieser Aussage nur 54% der Befragten zu.

Weitere Argumente und Hintergründe zu Wildnis in Deutschland sind auf folgenden Webseiten veröffentlicht:

Initiative Wildnis in Deutschland

Bundesumweltministerium