Wildnis verbindet!

Der Ökologische Korridor Südbrandenburg
Südbrandenburg ist mit seiner Nähe zu den osteuropäischen Ländern, seinen Großschutzgebieten, naturnahen Gewässern und Waldgebieten ein besonders wichtiger „Verkehrsknotenpunkt“ für Wildtiere.
Die Wildnisgebiete der Stiftung haben herausragende Bedeutung als Lebensräume und bilden wertvolle Trittsteine für wandernde Wildtiere. Ohne Vernetzung liegen diese Gebiete jedoch wie große Inseln in der von Straßen und Bahntrassen zerschnittenen Kulturlandschaft. Wildtiere, die für ihr Überleben auf weiträumige Wanderungen angewiesen sind, stoßen auf der Suche nach Nahrung und Fortpflanzungspartnern auf unüberwindbare Barrieren wie Straßen, kanalisierte Fließgewässer oder offene Landschaften ohne Versteckmöglichkeiten. Hohe Wildunfallzahlen und fehlender genetischer Austausch sind die Folge, eine Anpassung an den Klimawandel wird erschwert.
Mit dem Modellprojekt „Ökologischer Korridor Südbrandenburg“ will die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg diese Situation verbessern. Projektziel ist es, die Wildnisinseln als Trittsteinbiotope und weitere naturnahe Wald- und Gewässerlebensräume für Wildtiere wie Rothirsch, Wolf, Fischotter, Mopsfledermaus und mit ihnen viele weitere Arten zu vernetzen. Ein System von Wald- und Gewässerkorridoren soll perspektivisch die Landschaft von Polen über die Oder bis zur Elbe nach Sachsen-Anhalt für diese Arten besser durchwanderbar machen. So können sich die Arten auch besser an Veränderungen ihres Verbreitungsgebiets durch den Klimawandel anpassen.
Der Ökologische Korridor Südbrandenburg kombiniert großflächige Wildnis- und Naturschutzgebiete mit der Entwicklung von Waldrändern, Waldumbau und Renaturierung von Gewässer- und Moorstandorten. Darüber hinaus sollen möglichst viele Querungsmöglichkeiten der vorhandenen Infrastruktur, zum Beispiel Durchlässe an Straßen aufgewertet und für Wildtiere nutzbar gemacht werden. Besonders wichtig ist dabei die Vernetzung und Korridorentwicklung zwischen Deutschland und Polen. In der ökologischen Verbindung dieser beiden Länder liegt ein besonders wichtiger Schlüssel für den transeuropäischen Biotopverbund, wie unter anderem die Wanderbewegungen von Elch und Wolf zeigen.